Von der Idee, über die Produktion bis zur letztendlichen Umsetzung in Layoutfragen nahmen sie alles in eigene Hände.
Mary: 'Wir haben in den zehn Jahren unserer Bandgeschichte viel ausprobiert. Manches von Erfolg gekrönt, anderes weniger. Aber jeder dieser Schritte war wichtig, um heut dort anzukommen, wo wir sind. »aufgetaucht« spiegelt genau das wieder, was wir wollen und können.'
Was sie können ist deutlich hörbar. Mit 'aufgetaucht' erschaffen die medlz einen neuen Sound und kehren dabei zu ihren Ursprüngen, der A Cappella Musik zurück.
>>> 'A Cappella ist kein Stil, sondern eine Besetzung.' <<<
Bine: 'Unser Ziel war es, einen Sound zu schaffen, den es so noch nicht gibt. Ein Sound der uns widerspiegelt, in dem wir uns als Band wiederfinden – mit unserem unterschiedlichen Musikgeschmack und all dem, was wir mögen. Dass es sich dabei um eine A Cappella-Platte handelt, ist lediglich eine Frage der Besetzung. Das ist es, was wir können und wollen.'
Doch wie ein rein typisches A Cappella-Album klingt 'aufgetaucht' nicht. Da groovt der Bass, da hämmert eine Bassdrum und E-Gitarren fetzen ins Ohr. Doch all diese Instrumente entsprangen ursprünglich nur den Stimmbändern der fünf Sängerinnen.
Nelly: 'Wir sind alle keine besonders großen Freunde vom allgemeinen »Schubidu«-A Cappella. Deshalb war es unser Ziel, ein Album zu produzieren, welches nicht nur A Cappella-Fans anspricht, sondern jeden, der die Songs mag. Unser Anspruch war es jedoch, bei der Produktion ausschließlich mit unseren Stimmen zu arbeiten. Und so haben wir nächtelang getüftelt und geschraubt bis der richtige Sound gefunden war.'
>>> 'Was zählt ist das Ergebnis. Unsere Stimmen und die Effekte sind das Handwerkszeug. Der Titel steht im Mittelpunkt.' <<<
Dabei griffen die medlz tief in die Trickkiste des Computers. Über 70 Einzelspuren waren da keine Seltenheit und trieben den Computer an die Leistungsgrenzen. Fans der reinen Mundmusik werden vielleicht die Nase rümpfen, doch das stört die medlz wenig.
Lydia: 'Was für uns zählt, ist das Ergebnis. Die Leute sollen die Platte einwerfen, laut drehen und es mögen oder auch nicht. Die Hörgewohnheiten von heute haben sich geändert. Popmusik ohne Bass und Beat ist nicht mehr vorstellbar, dem muss man sich anpassen. Wir wollen auch nicht zeigen: Schaut mal, wie schön und rein wir singen können. Die Songs müssen gefallen und das Herz, den Puls treffen. Darum geht es. Die Form der Produktion, unsere Stimmen und die Effekte sind Handwerkszeug und Hilfsmittel, dieses Ziel zu erreichen.'
Dabei schrecken die Sängerinnen auch vor Perkussion und Klavier nicht zurück, welche sparsam eingesetzt in drei Titeln Verwendung fanden.
Silli: 'Wenn wir das Gefühl hatten, ein Song braucht den Sound eines Klangholzes oder eines Cajons, dann haben wir das genutzt. Der Titel steht im Mittelpunkt, darum geht es.'
Und diese Titel können sich hören lassen. Auf die Frage, welche 'Schublade' denn die richtige sei, antworten die medlz:
'Deutsche Popmusik.' Mehr bleibt dazu auch nicht zu sagen. Die Platte hört sich im Auto genau so gut an wie im mp3-Player, auf dem Fahrrad oder zu Hause auf der Couch.
Sie wollen nicht die Welt verändern und nicht den Zeigefinger erheben. Musik die ins Ohr geht und von dem erzählt, was sie selbst sind: medlz.
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Titel: aufgetaucht
VÖ: 08. Mai 2009
Vertrieb: amazon.de, musicload.de, itunes, medlz.de
Label: samtweich
Label-Code: 20140
EAN: 42 6019232 000 3
TRACKLIST
#01 Wer ist er
Text: Bine, Silli | Musik: Bine | Mix: Rico Schwibs
#02 Er küsst so gut
Text und Musik: Anette Humpe | Mix: Jan Karlsson
#03 Sex am Telefon
Text: Tobias Künzel, Konrad, Bine | Musik: Tobias Künzel | Mix: Erwin
#04 Unser Jahr
Text und Musik: Silli | Mix: Rico Schwibs
#05 Entspann dich
Text und Musik: Bine | Mix: Rico Schwibs
#06 SMS
Text und Musik: Mary | Mix: Jan Karlsson
#07 Wie oft
Text und Musik: Bine | Mix: Jan Karlsson
#08 Aufgetaucht
Text und Musik: Silli | Mix: Rico Schwibs
#09 Sag mal
Text: Silli, Mary | Musik: Silli | Mix: Rico Schwibs
#10 Paps
Text und Musik: Mary | Mix: Jan Karlsson
#11 Vielleicht
Text: Bine, Silli | Musik: Bine | Mix: Jan Karlsson
#12 Ode an die Freude
Text: Friedrich Schiller | Musik: Ludwig van Beethoven | Mix: Jan Karlsson
Alle Songs aufgenommen und arrangiert von den medlz im samtweich-studio Dresden
und im Schlafzimmerstudio Neuenhagen. Alle Beats, Grooves und Instrumente eingegeräuscht und gesungen von medlz, außer Percussion in 10 und 11 - gespielt von Frank 'Bongo' Rotzsch Klavier in Titel 12 gespielt von Silli
Titel 2, 5, 6, 7, 10 und 11 gemischt von Jan Karlsson
Titel 1, 4, 8, 9 und 12 gemischt von Rico Schwibs www.fastlane-production.de, Dresden
Titel 3 aufgenommen und gemischt von und bei Erwin
Alle Songs gemastert von Jan Karlsson www.acappellasound.de
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DIE PRESSE MEINT:
A Cappella ist populärer denn je. Auch fünf junge Dresdnerinnen gehören zu denen, die das Genre dominieren. Und weil die medlz (…) eine A Cappella-Band sind, ist alles mit dem Mund gemacht. Das möchte man manchmal gar nicht glauben, so dicht, so bandmäßig kommt der Sound daher.
(…) Und tatsächlich ist es ein Fest, den Stimmen zu lauschen. (…) Eine musikalisch große Bandbreite, die fasziniert. Die medlz säuseln und schreien, besänftigen und rocken. Eine Nummer wie das tanzbare 'Vielleicht' spielt mit Reggae-Rhythmen und hat das Zeug zum Sommerhit.
Mit ihren Texten haben sie eine Menge zu erzählen: Keine verschlüsselten Botschaften, keine verstopften Pseudointelligenzphrasen, sondern Dinge (…) aus ihrem wirklichen Leben, so wie es Annett Louisan oder Ich+Ich nicht besser machen.
'Unser Jahr' ist das originellste Liebeslied seit langem.
Eigentlich müsste den medlz mit 'Aufgetaucht' der ganz große Wurf gelingen.
Fans von Ich+Ich, Rosentolz und Mia. werden dieses Album lieben.
melodie & rhythmus, Mai 2009
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DIE SONGS
Beim Titel 'WER IST ER' sitzt eine Frau in einer Bar. Der gut aussehende Typ
neben ihr raubt ihr die Sinne – Sprachzentrum und Kommunikation versagen. Was
bleibt, ist die Flucht vom Prosecco-Glas zum Klo und zurück. Eine
Alltagsgeschichte wie sie jeder, ob Mann oder Frau, schon erlebt hat. Charmant
und mit Witz erzählt, ohne auf die Schenkel zu klopfen. Der Beat geht in die
Füße und der Refrain versprüht Partylaune.
Was Männer mit ihrem Mund so alles anstellen können, verrät der Song
'ER KÜSST SO GUT' aus der Feder von 'Ich+Ich'-Songwriterin Anette Humpe.
Dass dabei zwischen den Zeilen gehört werden muss, steht außer Frage. Fazit: Wie
auch immer er aussieht, ob er Kohle hat oder nicht, völlig egal: Er küsst so gut
– und das genügt.
Den Titel 'SEX AM TELEFON' schrieb Tobias Künzel ('Die Prinzen') den medlz
auf die Stimmbänder. Bine meint: 'Wer das schon mal erlebt hat, der weiß: Das
geht nicht mit jedem. Aber der, mit dem es geht, mit dem geht's super.' Der Song
trifft den Nerv des Themas. Sinnlich, prickelnd, heiß hauchen die medlz ins
Mikro und der Bass geht wohlig warm in den Bauch. Wie es eben so ist, bei Sex am
Telefon…
'UNSER JAHR' dokumentiert mit Gänsehautfaktor eine Liebesgeschichte in zwölf
Monaten. Ein Liebeslied, wie eine Beziehung: Auf und ab, Hochs und Tiefs, Lachen
und Weinen. Doch der positive Sound hinterlässt das, was man sich wohl auch im
Leben viel öfter erhalten sollte: Die Erinnerung an eine schöne Zeit.
Den Kopf ausschalten, sich treiben lassen und tun, wonach einem ist: Mit
'ENTSPANN DICH' treffen die medlz sowohl inhaltlich, als auch musikalisch den
Nagel auf den Kopf. Die Ansage ist so schlicht wie eindeutig: Entspannung ist
angesagt und was zählt, ist der Moment. Das größte Risiko ist eine Ohrfeige, die
man kassieren kann. Aber selbst die tut gut, wenn der Schmerz nachlässt.
Wie verfänglich die totale Entspannung aber auch sein kann, beschreiben die
Sängerinnen mit 'SMS'. Ursprünglich als Vorgeschichte des Titels 'Die Party ist
vorbei' vom letzten Album gedacht, zeigt dieser Song, wie verfänglich es sein
kann, sich treiben zu lassen. Nicht nur der eigene Partner, auch die beste
Freundin steht auf dem Spiel. Und das schmerzt. Strophe und Refrain treffen das
Herz, tun weh und sitzen tief, wie ein schlechtes Gewissen.
Einen anderen Schmerz der sich tief in die Seele frisst und dort Narben
hinterlässt, beschreibt der Titel 'WIE OFT'. Es passiert tagtäglich,
erschreckend oft und überall. Ohne den melancholischen Zeigefinger zu erheben,
nur in Form einer einfachen Geschichte setzen sich die medlz hier mit einem
Thema auseinander, welches uns so oft begegnet, dass es leider schon fast wieder
zu erschreckender Normalität geworden ist. Vielleicht kann dieser Song ein wenig
helfen, vor dieser gefährlichen Normalität zu schützen und einmal mehr nach
links und rechts zu schauen.
Das Leben steckt voller Überraschungen. Menschen kommen und gehen, tauchen auf
wie Gespenster in der Nacht und verschwinden ebenso schnell. 'AUFGETAUCHT'
erzählt von eben diesen Momenten, von den Augenblicken im Leben, die man
vielleicht erst nach Jahren versteht. Sie haben ihr Gutes, diese Momente und wer
bei diesem Song zwischen die Zeilen hört, wird viel Vertrautes, wenn nicht gar
sich selbst wieder finden.
Welche Person bei 'SAG MAL' die Inspiration gab, verschweigen uns die medlz.
Gut so, denkt man. Zumindest gut für die betreffende Person. Was da im scharfen
E-Gitarrensound an Hasstiraden auf die anonyme Muse niederprasselt grenzt schon
an Rufmord. Und so rocken sie Person X vor die verschlossene Tür des Nirwana und
degradieren sie zum Magengeschwür und lästigen Vorband des konzertanten Lebens.
Ja, so können sie auch sein, die medlz: Zickig, giftig, Galle spuckend und
dennoch, oder grad deswegen, angenehm menschlich. Eins haben sie uns doch
verraten: Es geht ausnahmsweise mal nicht um einen Mann.
Da die Ausnahme immer die Regel bestätigt und es neben 'dem' Mann wohl nur einen
gibt, der ihm das Wasser reichen kann, widmen die medlz diesem einen Besonderen
einen ebenso besonderen Song. 'PAPS' schleicht sich als zärtliche
Liebeserklärung ins Ohr des Hörers, wärmt die Seele mit dem medlz-typischen
Satzgesang und füllt den Bauch mit einem samtigen Wohlfühlsound. Ob er schon
immer da war, oder sich erst später zu erkennen gibt… Es gibt wohl nur einen
Mann, der ein Leben lang etwas ganz Besonderes bleiben wird.
Wenn ein Titel dieses Album das Potential zum Sommerhit hat, dann ganz sicher
'VIELLEICHT'. Mit großzügiger Perkussion und einer Spur Reggae-Feeling kommt
der Titel beschwingt und tanzbar daher, versprüht gute Laune pur und am liebsten
möchte man sich in den nächsten Flieger nach Süden setzen oder einfach nur in
die nächst beste Regenpfütze springen. Wildes Knutschen im Sommerregen oder ein
Bettfrühstück mit der namenlosen Eroberung der letzten Nacht – völlig egal.
'Vielleicht ist es nicht für immer, doch es deshalb zu lassen, wäre so viel
schlimmer.'
Mit einer ganz eigenen Interpretation von Beethovens 'ODE AN DIE FREUDE'
kehren die medlz zu ihren musikalischen Wurzeln zurück. Respektvoll und dennoch
ohne Angst vor Modernismen, erweisen die fünf Sängerinnen der Klassik ihre Ehre,
verneigen sich musikalisch und glänzen mit dem, was sie ihren Klang so einmalig
macht: Fünf ganz eigene, unterschiedliche Stimmen. Jede für sich ein
musikalisches Kleinod, das im gesungenen Satz zu musikalischer Pracht
verschmilzt.